Barrierefreie Reiseziele werden immer mehr. Denn viele Touristiker*innen haben längst erkannt, dass Menschen mit Behinderung eine interessante Zielgruppe sind. Klar, Naturerlebnisse in den Bergen stehen bei allen Menschen hoch im Kurs, ganz besonders bei der Generation 50+.
Nur mit rollstuhlgerechten Zimmern in einem Hotel ist es natürlich nicht getan.
Damit eine Destination tatsächlich als barrierefreies Reiseziel gelten kann, muss man schon mehr bieten!
Erst wenn Bahnhof, lokale Busse, Ausflugsziele, Bergbahnen, Wanderwege und eine gute Auswahl an Restaurants, Hotels und Geschäften barrierefrei zugänglich sind, wird ein Reiseziel für Menschen mit Behinderung tatsächlich attraktiv.
Zugänglichkeit von Freizeit- und Sportangeboten sind für barrierefreie Reiseziele also genauso wichtig wie passende Unterkünfte.
Ein irgendwo auf der Website versteckter Hinweis „wir haben barrierefreie Zimmer“ ist nicht genug.
In Wahrheit ist er sogar kontraproduktiv. Denn er zeigt eigentlich nur, dass man nicht weiß, welche Infos diese Zielgruppe wirklich braucht.
z.B. Ist die Dusche bodengleich? Gibt es Haltegriffe? Ist der Zugang zum Balkon schwellenlos? Die Bergbahn mit Rollstuhl zugänglich? Die Tische im Restaurant unterfahrbar? Gibt es ein taktiles Leitsystem und Informationen in Braille oder Audio Format? Wie werden Menschen mit Hörbehinderung in Notsituationen alarmiert? Wie sind Belag und Steigung von Wanderwegen? Gibt es Geländer oder andere Orientierungshilfen?
Sehr genaue und vor allem ehrliche Informationen sind daher ein Muss! Denn detaillierte Angaben mit aussagekräftigen Bildern schaffen Vertrauen und ersparen den Gästen mühsames Suchen und Nachfragen.
Wichtig ist, Informationen zu allen barrierefreien Angeboten in der Umgebung zu bieten, nicht nur über das eigene Hotel oder Restaurant. Sehr gut funktioniert eine gut auffindbare Seite auf der Website des Tourismusverbandes, auf der alle barrierefreien Angebote der Region mit weiterführenden Links zusammengefasst sind.
Ein perfektes Beispiel für barrierefreie Reiseziele in den Alpen ist das Kaunertal in Tirol. Bereits Anfang der 1990-er Jahre begann man hier barrierefreie Angebote zu schaffen. Heute gibt es ein umfassendes Angebot, das nicht nur von Menschen mit Behinderung, sondern auch von jungen Familien gerne genützt wird. Mit dem Kinderwagen auf 3.000 Meter hinauf, mit dem Langstock das Hochmoor mittels Audio Info erleben, mit Rollstuhl die Aussichtsplattformen und die Ausstellung im Naturparkhaus besuchen und im Bergrestaurant einkehren. Das ist Urlaub für alle!
Ebenfalls vorbildlich sind die umfassenden und leicht auffindbaren Informationen zu den barrierefreien Angeboten auf den Websites:
Kaunertal barrierefrei und Naturpark Kaunergrat
Auch Ellmau und Kitzbühel in den Tiroler Alpen gelten als attraktive barrierefreie Reiseziele, um die Berge zu genießen.
In Kärnten werden barrierefreie Angebote ebenfalls immer mehr.
So gestaltet z.B. der UNESCO Biosphärenpark Nockberge den Naturbegegnungspark „Silva Magica“ barrierefrei:
Mit Rollstuhl gut befahrbar und mit Informationstafeln in Text UND Sprache ausgestattet. Die Biosphärenpark-Ranger*innen bieten Führungen, für Besucher*innen mit Hörbehinderung werden schriftliche Informationen bei der Wanderung bereitgestellt.
Warum die Generation 50+ als Zielgruppe so wichtig ist
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