Barrierefreie Ausstellungen und Museen gibt es immer mehr. Denn Barrierefreiheit ist eine gesetzliche und vor allem gesellschaftliche Verpflichtung.
Natürlich ist die Herstellung von Barrierefreiheit oft sehr aufwändig und teuer.
Vor allem, wenn bauliche Maßnahmen wie Rampen, Aufzüge und schwellenlose Übergänge für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen notwendig sind.
Das ist für kleine Museen oft kaum zu schaffen. Dafür kann man für temporäre Ausstellungen einfach Räumlichkeiten wählen, die bereits barrierefrei sind.
Aber in beiden Fällen wird oft übersehen, dass Menschen mit Sehbehinderung ebenfalls – für sie barrierefreie – Ausstellungen besuchen möchten. Und nicht nur ein taktiles Leitsystem, sondern auch Zugang zu den Informationen über die Exponate benötigen.
Die Annahme, dass blinde und sehbehinderte Menschen ohnehin keine Ausstellungen und Museen besuchen würden, ist schlichtweg falsch.
Viele, vor allem große Museen haben daher begonnen, spezielle Führungen für diese Zielgruppe anzubieten. Dabei werden von fachkundigen Führer*innen ausgestellte Objekte beschrieben. Manche Exponate können auch ertastet werden.
Natürlich gibt es diese speziellen Führungen nur an bestimmten Terminen und gegen Voranmeldung. Ein spontaner Besuch ist also nicht möglich. Dann muss eine Begleitperson Objekte beschreiben und die Erklärungstexte vorlesen.
Eine Alternative wären Audio Guides, am besten mit Bildbeschreibung (Audio Deskription).
Allerdings ist die Herstellung eines Audio Guides mit Studioaufnahmen nicht nur teuer. Es braucht auch eine relativ lange Vorlaufzeit.
Deshalb gibt es Audio Guides in kleineren Museen und bei temporären Ausstellungen so gut wie gar nicht.
Dass barrierefreie Ausstellungen trotzdem möglich sind, zeigt die Werkgruppe Posthorn mit Ihrer Ausstellung „Blindes Vertrauen“ in Solingen:
Die gemeinnützige Inklusionsgemeinschaft für Kunst und Handwerk organisierte die Ausstellung mit Werken blinder und sehender Künstler*innen. Es war von Anfang an klar, dass es eine barrierefreie Ausstellung werden muss, auch oder gerade für Menschen mit Sehbehinderung!
Tastbare Objekte waren das eine. Zugang zu den Erklärungstexten das andere.
Bei der Recherche dafür stieß man auf SpeechCode.
Kurze Ausstellungsdauer, ein kleines Team, lauter Ehrenamtliche, kein Geld. Das sind oft genannte Gründe, warum eine Ausstellung nicht barrierefrei gestaltet werden kann.
Auf die Werkgruppe Posthorn treffen alle diese Gründe zu. Trotzdem haben sie – mit viel persönlichem Einsatz – etwas geschafft, was man selbst in vielen großen Museen so nicht findet.
Aber der Reihe nach:
Der 1. Vorsitzende des Vereins, Gerd Boes fand SpeechCode bei seiner Internet-Recherche.
Der kostenlose Testaccount bewies: Diese sprechenden Codes sind einfach und schnell selbst herzustellen.
Dass gemeinnützige Organisationen die SpeechCode Technologie kostenlos nützen dürfen, war eine schöne Überraschung.
Wir schalteten den Zugang zu unserem online Generator frei, sodass Herr Boes die für jedes Ausstellungsstück geplanten Erklärungstexte eingeben konnte.
Dann mussten nur mehr die fertigen Speech Codes ausgedruckt und neben jedem Objekt angebracht werden.
Aufgrund der Info auf der Einladung hatten viele sehende und blinde Besucher*innen die App schon auf ihrem Smartphone installiert. Die barrierefreie App ist kostenlos in den App Stores verfügbar.
Alle genossen den Service, sich die Texte vorlesen zu lassen!
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Kommentare
Bernd Hardegen schreibt () :
In Solingen bei der Ausstellung der Werkgruppe Posthorn e. V. selbst ausprobiert. Es funktioniert! Eine hervorragende Lösung, die sich weiter verbreiten sollte.
Barbara schreibt () :
Lieber Herr Hardegen,
Vielen Dank für Ihr freundliches Feedback!