Hilfsmittel bei Sehbehinderung gibt es mittlerweile schon sehr viele. Besonders Smartphones, Sprachassistenten und andere technische Lösungen leisten großartige Dienste, wenn das Sehvermögen stark eingeschränkt ist. Aber nicht alle Hilfsmittel sind auch für betagte Menschen geeignet.
Deshalb nehmen wir die Seniorentauglichkeit von Hilfsmittel bei Sehbehinderung „unter die Lupe“:
Das macht natürlich einen Riesenunterschied, besonders bei der Auswahl von Hilfsmittel! Auch das Alter spielt eine entscheidende Rolle. Also, ob jemand von Geburt an sehbehindert ist, oder erst im Alter das Sehvermögen verliert.
Während Blindheit wegen der guten Therapiemöglichkeiten rückläufig ist, nimmt die Zahl der Menschen mit Sehbehinderung zu. Schon 60% aller Menschen über 16 Jahren tragen eine Brille.
Als sehbehindert gelten jene, deren Sehkraft trotz Brille weniger als 30% beträgt.
Während Lupen, große Schrift, starke Kontraste und helle Beleuchtung geeignete Hilfsmittel bei Sehbehinderung sind, nützen sie blinden Menschen gar nicht.
Umgekehrt sind z.B. Braille und taktile Leitsysteme unbrauchbar für Menschen, die erst mit zunehmendem Alter immer schlechter sehen.
Weil die Menschen immer älter werden, steigt auch die Zahl der Sehbehinderten.
Bei älteren Menschen sind die häufigsten Ursachen Makuladegeneration, grüner Star und diabetische Retinopathie. Dabei verschlechtert sich das Sehvermögen immer mehr, oft bis zur Blindheit.
Deshalb ist es sehr wichtig, Hilfsmittel möglichst früh anzuschaffen und sich damit vertraut zu machen.
Für die Meinung: „Sowas brauche ich (noch) nicht“ büßen Betroffene oft erst Jahre später.
Wenn sie nicht mehr sehen können. Und auch nichts Neues mehr lernen können: Sprachassistent und Smartphone, elektronische Lupen, Navigations-Apps, ja sogar Brillen, die das Gegenüber erkennen und Schilder vorlesen können.
Großartige Helfer im Alltag, wenn man sie denn auch bedienen kann!
Ein mit 85 Jahren fast gänzlich erblindeter Mensch, der noch nie etwas mit Internet und Smartphone zu tun hatte, wird das kaum mehr schaffen.
Im Alter treten oft nicht nur Sehbehinderung, sondern auch Mobilitätseinschränkungen und neurologische Erkrankungen auf.
Deshalb sollten alle Hilfsmittel so einfach wie möglich zu verwenden sein.
Lassen Sie sich also nicht von (zu) vielen, hilfreichen Funktionen begeistern. Denn das bedeutet auch eine umständlichere Bedienung!
z.B. eine elektronische Lupe, bei der zwischen Fotos und Text, aber auch zwischen Kontrast-Varianten und Schriftgrößen gewechselt werden kann.
Hier die passenden Einstellungen zu finden, wenn die Tasten kaum erkennbar sind, jedes Verständnis für technische Geräte fehlt, und man ständig vergisst, welche Tasten wofür sind: Fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Besser ist da eine gute optische Lupe mit Beleuchtung. Oder ein ganz einfaches Gerät, das gerade mal einen Ein/Aus Knopf hat.
Oder ein taktiler NFC Tag, der seinen Inhalt vorliest, sobald man ihn mit einem Smartphone berührt.
Gute Lösungen sind auch sprechende Armbanduhren, Waagen oder Thermometer: Ein Knopfdruck und schon hört man Uhrzeit, Gewicht oder Temperatur.
Das ist viel leichter als Sprachbefehle für Alexa zu erlernen!
Die Auswahl an solchen Hilfsmittel bei Sehbehinderung ist riesig, auf Amazon werden über 1000 sprechende Geräte gelistet. Einschlägige Hilfsorganisationen beraten bei der Wahl, viele betreiben auch eigene Shops mit Hilfsmittel bei Sehbehinderung.
Zugang zu 96 % aller Informationen erfordert Lesen, was für 50 % der Menschen schwierig ist.
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