Barrierefreie Naturparke, geht denn das? Ja! Und sie sind heute keine Seltenheit mehr.
Ob Länder, Gemeinden oder private Vereine, alle haben erkannt, dass barrierefreie bzw. barrierearme Angebote zu einem Besucherplus in den Naturparken führen.
Einige großartige Beispiele wurden im Oktober bei der Konferenz „Barrierefreie Angebote in Naturparken“ präsentiert. Organisiert von dem Dachverband der österreichischen Naturparke.
Der grenzüberschreitende „Naturpark Geschriebenstein-Írottkő“ bietet mehr als 500 km markierte Wanderwege, verschiedene Lehrpfade und einen barrierefreien Baumwipfelweg.
Aber damit nicht genug:
Im Wald hinter dem Badesee Rechnitz wurde ein barrierefreier Turm mit einer 22 Meter hohen Vogelvoliere gebaut. Bei dem ca. 350 Meter langen Spaziergang rund um die riesige Vogelvoliere können heimische und bedrohte Arten hautnah beobachtet und belauscht werden.
Ein weiteres Highlight ist die große Labyrinth-Anlage, die auch für Kinderwagen und Rollstuhl geeignet ist. Kinder im Rollstuhl freuen sich über die unterfahrbare Sandkiste.
Wir finden: Beeindruckend, was für barrierefreie Naturparke alles möglich ist!
Der Naturpark Mürzer Oberland stand mit seinem steilen, felsigen Gelände vor besonderen Herausforderungen bezüglich Barrierefreiheit.
Aber guter Wille, Kreativität und persönlicher Einsatz schufen trotzdem beeindruckende Ergebnisse:
Schon am Startpunkt, in Neuberg an der Mürz, kann die Schenkfeldpromenade beim Stift auch mit Rollstuhl gut bewältigt werden.
Ebenso wie der barrierearme Rundwanderweg „im Tyrol“, der erste Teil des Erlebnisweges „klimawandeln“ und das Museum Montanarum.
Als Vorzeigeprojekt gilt der Wald der Sinne, der aus einer Privatinitiative entstanden ist.
Barbara Holzer, Wald-, und Outdoorpädagogin, ist Expertin für interdisziplinäre Frühförderung und klinisch orientierte Psychomotorik. Mit diesem Wissen schuf sie den Wald der Sinne, wo es Erlebnisse zum Hören, Tasten, Riechen, Fühlen und Bewegen gibt. Für Besucher*innen mit und ohne Behinderung.
Wir finden: Ermutigend, wie barrierefreie Naturparke auch ohne Riesenbudgets entstehen können!
Der Naturpark NÖ Eisenwurzen verdankt seine Weiterentwicklung vor allem der Initiative von Bewohner*innen der Gemeinde Hollenstein an der Ybbs. Als Verein Naturpark NÖ Eisenwurzen kümmerten sie sich um Angebote im Naturpark. So entstanden Wanderwege, kindgerechte Attraktionen, das Naturparkhaus in einem historischen Hammer und viele Angebote zur Naturvermittlung.
Dabei wird auf Barrierefreiheit Wert gelegt:
Rundwanderungen auf Forststraßen, die kinderwagen- und rollstuhl-tauglich sind.
Alle Infotafeln an den Wegen und Sehenswürdigkeiten beinhalten Audio Format. So werden die Infos barrierefrei auch jenen zugänglich, die nicht lesen können.
Die Promau auf 800 m Seehöhe gilt als das Herzstück des Naturparkes. Dort gibt es einen Spielplatz, eine historische Lohhütte UND:
Eine barrierefreie, blitzsaubere Bio-Toilette aus Holz!
Wir finden: Großartig, wie smarte Menschen mit inklusiven, cleveren Lösungen barrierefreie Naturparke ermöglichen!
Die Vielfalt von Flusslandschaft, Trockenrasen, Hangwiesen, naturnahen Wäldern, Weinterrassen und Obstgärten sind nicht nur ökologisch bedeutend, sondern machen den Naturpark Jauerling-Wachau auch besonders attraktiv. Hier, in der touristisch gut erschlossenen Wachau, gibt es barrierefreie Unterkünfte und Restaurants für jeden Geschmack.
Viele der Angebote zu Naturerlebnissen entstanden durch die rege Beteiligung der Bevölkerung. Besonders gefällt uns die barrierefreie Aussichtsplattform Braunegg:
Auf 911 m Seehöhe genießt man die fantastische Panorama-Aussicht von Schneeberg, Ötscher und Traunstein bis zum südlichen Rand der Waldviertler Hochebene und dem Jauerling.
Die Aussichtsplattform ist überdacht und barrierefrei. Eine rollstuhl-gerechte Toilette und ein Kindespielplatz runden das Angebot ab.
Wir finden: Schön, dass barrierefreie Naturparke auf Inklusion setzen!
Zugang zu 96 % aller Informationen erfordert Lesen, was für 50 % der Menschen schwierig ist.
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