Menschen mit Behinderung: Vorurteil #2

Dieser Markt ist doch viel zu klein!

Menschen mit Behinderung sind kein interessanter Markt? Denn seit Jahren war kein Rollstuhlnutzer in Ihrem Betrieb. Oder Sie sind noch nie einem blinden Menschen begegnet, der Ihre Informationen nicht lesen konnte. Aber das liegt oft daran, dass diese Menschen Ihr Angebot gar nicht in Anspruch nehmen können. Weil es aufgrund ihrer Behinderung einfach nicht nutzbar ist.

Ein klassisches Henne-Ei-Problem? Nun, wer eine neue Zielgruppe ansprechen will, muss das passende Angebot nun mal vorher schaffen. Und der Markt für barrierefreie Produkte und Dienstleistungen ist riesengroß!

Denn:

Fast 15 % der EU Bevölkerung haben eine Behinderung!

Man bedenke: 15 % der Bevölkerung sind eine größere Gruppe als Alpin-Skifahrer, Veganer oder Menschen mit Hund. Trotzdem werden für diese Gruppen mehr Marketing-Euro ausgegeben, mehr Angebote entwickelt, und mehr Services zur Verfügung gestellt, als für Menschen mit Behinderung.

Dabei sind Zahlen über Menschen mit Behinderung nur die Spitze des Eisbergs: Denn sie beinhalten nur jene Menschen, deren Behinderung amtlich erfasst ist. Menschen mit einer zeitweiligen Behinderung, wie einem gebrochenen Bein, eingeschränkter Beweglichkeit nach Operationen oder vorübergehendem Hörverlust, sind in diese Zahlen gar nicht einbezogen. Dasselbe gilt auch für Menschen, bei denen Beweglichkeit und Sinne altersbedingt nachlassen. Und das ist eine Zielgruppe, die sehr schnell wächst.

Laut Eurostat Bericht litt bereits im Jahr 2015 jede vierte Person in der EU an lang andauernden Einschränkungen bei alltäglichen Verrichtungen.

Markt für barrierefreie Angebote bei 40 – 50 % der EU Bevölkerung!

Denn was ist mit

• Menschen der Generation 65+, die größere Schrift, einfache Geräte, boden-gleiche Duschen und leicht zu öffnende Verpackungen vorziehen würden?
• Personen mit Legasthenie oder einer anderen Leseschwäche, die Informationen lieber in leichter Sprache oder hörbarem Format aufnehmen möchten?
• Familien mit Kleinkindern, die schwellen- und stufenlose Eingänge oder mit Kinderwagen befahrbare Wanderwege lieben würden?
• Teenager, die Video und Audio einfach viel cooler finden als zu lesen?

Auch viele “nicht behinderte” Kunden profitieren von Barrierefreiheit!

Fazit: Der Markt für barrierefreie Angebote ist riesig und wächst rasant!