Corona-Stillstand – 5 Tourismus Tipps

Was TouristikerInnen jetzt tun können

Der Corona-Stillstand trifft Tourismusbetriebe besonders hart. Denn wahrscheinlich wird erst das Jahr 2021 wieder halbwegs „normal“ laufen.

Deshalb geht es nicht nur darum, die Wochen des kompletten Stillstandes finanziell zu bewältigen. Genauso wichtig ist es, Angebote und Dienstleistungen rechtzeitig an die neuen Bedingungen anzupassen.

5 Tourismus Tipps für den Corona-Stillstand

1 – Neue Hotel-NutzerInnen

Normalerweise buchen Gäste Hotelzimmer zum Übernachten, weil sie auf Geschäfts- oder Urlaubsreise sind. Oder an einer Tagung oder Messe teilnehmen. Der Corona-Stillstand hat das alles unmöglich gemacht.

Aber Stadthotels können z.B. ihre Zimmer auch tagsüber als Home-Offices anbieten. Denn es gibt viele Unternehmen, deren MitarbeiterInnen zu Hause keinen geeigneten Arbeitsplatz haben. Oder vom turbulenten Familienleben zu sehr abgelenkt werden.
Da ist ein „eigenes“, ruhiges Arbeitszimmer in einem Hotel ideal.

Es gibt W-LAN, Schreibtisch und ein eigenes Bad/WC! Das ist ein wichtiger Vorteil gegenüber „Shared Office Spaces“.
Und natürlich können in einem Hotel Speisen und Getränke aufs Zimmer geliefert werden.
Viele Best Western Hotels in Deutschland haben bereits solche Angebote, z.B.
das
Best Western Premier Hotel Rebstock in Würzburg.

Corona-Stillstand: Hotelzimmer als Home Office

Ein edles Home Office im Hotel – mit Platz für das Mittagsschläfchen!

 

2 – Andere Zielgruppen

Kreuzfahrten, Fern- und Gruppenreisen werden wohl nicht die ersten Reisen sein, die nach dem Corona-Stillstand wieder erlaubt sein werden.
Viel eher werden zuerst nur Reisen im Inland möglich sein.

Deshalb: Entdecke Dein Heimatland – Marketing 2020 für den inländischen Markt!

Deutsche Gäste können z.B. nun auf Rügen tauchen anstatt in der Karibik. Oder in Bayern wandern anstatt in Südtirol. Die Österreicher können entlang der Donau radeln anstatt durch die Provence. Ganz nach dem Motto: Entdecke Deine Heimat!

Richten Sie sich dabei vor allem an Familien mit Kindern und Aktivurlauber, anstatt an die nach wie vor gefährdete Gruppe der Generation 65+.
Positionieren Sie Ihre Kleinstadt als Geheimtipp für Kulturinteressierte. Denn hier ist ein Stadtspaziergang ohne Menschentrauben möglich. Oder sogar ein „Privatbesuch“ im Stadtmuseum.

Bereiten Sie schon jetzt die entsprechenden Kampagnen vor. Arbeiten Sie Inhalte, Preise, Medienplan und Budget aus. Dann studieren Sie genau einschlägige Berichte und Websites zur Buchungs-Entwicklung. So können Sie den idealen Zeitpunkt für den Start Ihrer Kampagne wählen.

Menschenleere Altstadtgasse

Im eigenen Land gibt es viel zu entdecken – auch abseits der Touristen Hot Spots!

 

3 – Passende Angebote

Alle Angebote müssen natürlich die Auswirkungen der Corona-Krise berücksichtigen. Aber nicht nur hinsichtlich gesetzlicher Vorgaben. Denken Sie auch an die Verunsicherung der Gäste. Denn die Angst vor einer zweiten Infektionswelle und Quarantäne am Urlaubsort ist groß.

Überlegen Sie einfach, welche Angebote mit möglichst wenig Kontakt zu fremden Menschen machbar sind. z.B. statt mit der 100-Personen-Gondel fährt man mit dem 2-4 Personen Sessellift auf den Berg.
Statt einer geführten Gruppenwanderung gibt es ein Video zum kostenpflichtigen Download, in dem alles erklärt und erzählt wird. Dann können die Gäste diese Tour nur im Familienverband unternehmen.

Setzen Sie auf innovative Technologien, die kontaktlos (also auch ohne Prospekte aus dem Info-Büro) zugänglich sind, wie z.B. ein sprechendes Leitsystem als Audio Guide. Solche Angebote sind nachhaltig, da sie auch nach Corona bei allen Gästen gut ankommen werden.

Corona-Specials könnten kostenloser Parkplatz oder Mahlzeiten aufs Zimmer ohne Aufschlag sein.

Achten Sie bei der Kommunikation Ihrer Angebote auf die Bilder!

Also keine Aufnahmen von proppevollen Gastgärten, Aussichtsterrassen, Parties oder Konzerten. Besser eine Familie allein am Wanderweg, zwei Mountainbiker oder Drachenflieger, Kinder beim Plantschen im spärlich besuchten Badesee oder einfach schöne Naturaufnahmen.

Kinder beim Wandern

Solche Bilder vermitteln: Wandern! Das ist Corona-sicher!

 

4 – Kontaktlose Kommunikation

Der Corona-Stillstand hat die Notwendigkeit der Digitalisierung enorm beschleunigt. Deshalb ist eine gute und vor allem aktuelle Online-Präsenz wichtiger denn je.

Überarbeiten Sie Ihre Website, um auf die geänderte Situation einzugehen!

  • Zeigen Sie durch aktuelle Beiträge, dass auf Ihrer Seite alles Wissenswerte für die derzeitige Situation zu finden ist.
  • Führen Sie alle Maßnahmen zum Schutz der Gäste an.
  • Erklären Sie, welche Lösungen Sie für Umbuchungen und Storni anbieten können, etc.
  • Entfernen Sie Bilder, Angebote oder Hinweise von Events, die gar nicht mehr stattfinden werden.
  • Überprüfen Sie bei dargestellten Attraktionen die tatsächlichen Öffnungszeiten und halten Sie diese aktuell.
  • Stellen Sie Ihre „sicheren“ Angebote mit den passenden Fotos in den Vordergrund.
  • Machen Sie diese unbedingt online buchbar. Denn irgendwo anstellen müssen, geht nun gar nicht mehr. Das wird auch in Zukunft so bleiben.
  • Richten Sie auf Ihrer Website Live-Chats und/oder Videotelefonie ein, um den persönlichen Kontakt zu Ihren Gästen nicht zu verlieren.
  • Bereiten Sie Speisekarten, Gästezeitung oder Ausflugstipps zum Download, als App oder über einen NFC Tag zur kontaktlosen Übertragung auf das eigene Smartphone vor.

Viele dieser Maßnahmen werden nicht nur in den nächsten Monaten sinnvoll sein. Sondern dauerhaft die Kommunikation mit Gästen verbessern und vereinfachen.

Online ist nicht nur für den Corona-Stillstand wichtig

Online finden, buchen und bezahlen – ist, nicht nur wegen Corona, ein Muss!

 

5 – Kurzarbeitszeit sinnvoll nützen

Wer diese Tipps umsetzen möchte, hat viel zu tun – trotz Corona-Stillstand!

Aber zum Glück haben Sie ja MitarbeiterInnen auf Kurzarbeit. Die können sehr viele dieser Vorbereitungsarbeiten von zu Hause erledigen. Es gibt so viele Dinge, für die neben dem operativen Geschäft nie Zeit war! Aber jetzt stehen pro MitarbeiterIn, selbst bei 10 % Kurzarbeit, vier Stunden/Woche zur Verfügung!

Um diese Zeit von möglichst vielen MitarbeiterInnen sinnvoll zu nützen, braucht es genaue Planung und klare Kommunikation. Teilen Sie die Aufgaben in überschaubare Projekte, die möglichst genau beschrieben werden: Ziele, Zeitrahmen, Kosten, etc. Formen Sie kleine Teams so, dass möglichst alle MitarbeiterInnen mitmachen und sich gegenseitig unterstützen können. Organisieren Sie Video-Konferenzen, Feedback-Schleifen und nächste Schritte.

 

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