DI Kornelia Grundmann, Inhaberin von gabana, der Agentur für Barrierefreiheit beantwortet uns heute Fragen über barrierefreies Bauen in der Hotellerie.
Gemeinsam mit Ihrem Mann Ralf, ebenfalls Architekt, berät Kornelia Grundmann als allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige für barrierefreies Bauen, die Bau- und Tourismusbranche.
Sohn Dr. Steve Grundmann ergänzt die Expertise der Agentur hinsichtlich Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit.
Denn gabana setzt auf zukunftsweisendes Universal Design: Höchster Komfort für alle, echte Barrierefreiheit, Eleganz, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.
Ein weiteres Extra: gabana berät und unterstützt dann auch noch bei der Vermarktung der barrierefreien Angebote.
Kornelia Grundmann: „Oh ja! Besonders in Zeiten wie diesen stellen Hoteliers zunehmend die individuellen Bedürfnisse ihrer Gäste in den Fokus. Dazu zählen auch zweifelsohne komfortable barrierefreie Angebote. Vor Corona waren Dinge wie die Qualität des Frühstücks oder Wellness-Bereichs ausschlaggebend für die Hotelauswahl. Heute haben Themen wie Hygiene und Großzügigkeit stark an Bedeutung gewonnen. Beides gehört für mich zu einer barrierefreien Ausstattung.“
Außerdem ist Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit speziell für die Zielgruppe 65+ (knapp jeder Vierte EU-Bürger, Tendenz steigend) ein entscheidender Faktor bei der Auswahl von touristischen Leistungen.
Kornelia Grundmann: „Im Altbau hängt dies immer von den erforderlichen Umbaumaßnahmen ab. Im Neubau hingegen sind zusätzliche Kosten – was die Gesamtbaukosten betrifft – verschwindend gering. Teuer werden nur bauliche Fehler, deren Behebung im Nachhinein kaum mehr möglich ist.“
Im Neubau betragen die zusätzlichen Kosten nur ein bis zwei Prozent. Wobei damit u.a. geräumige Aufzüge oder schwellenlose Eingänge finanziert werden. Die von allen BewohnerInnen geschätzt und genützt werden.
Kornelia Grundmann: „In der Hotellerie sind es oft fehlende barrierefreie Zugänge, z.B. durch Niveauunterschiede, vorhandene Treppen und zu enge Türen. Oder keine Möglichkeit, die Sauna, das Schwimmbad oder andere Angebote zu nutzen.
Falsche Installationen in den Badezimmern oder zu hohe Betten sind für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ebenfalls ein Grund, ein Hotel nicht zu buchen.
Meist handelt es sich um vermeidbare Fehler schon in der Planung. Deshalb rechnet sich für Bauherren oder Betreiber eine entsprechende Beratung bereits in der frühen Planungsphase allemal.“
Wir meinen: Wer barrierefreies Bauen, also höchste Benutzerfreundlichkeit, von Beginn an im Fokus hat und sich dafür Experten an Bord holt, wird mit einem schicken, durchgängigen und durchdachten Design belohnt, dessen Komfort alle Gäste lieben werden!
Kornelia Grundmann: „Leider verfügen wir in Österreich über keine einheitliche Zertifizierung. Darum empfehle ich, das barrierefreie Angebot aussagekräftig und leicht nachvollziehbar auf Websites, in Broschüren und anderen Kanälen zu kommunizieren.“
Für die Deutsche Bahn entwickelte gabana Infoblätter über barrierefreie Angebote in Österreich. Darin sind alle für RollstuhlnutzerInnen unerlässlichen Informationen enthalten. Ein Beispiel finden Sie hier.
Kornelia Grundmann: „z.B. in Pertisau am Achensee. Dort baut das Hotel „Das Pfandler“ im Herbst 2020 drei neue barrierefreie Zimmer. In Heiligenhaus in Deutschland eröffnet im Frühjahr 2021 das Hotel Neues Pastorat sogar 13 barrierefreie Zimmer. Und im Norden Deutschlands entsteht das Resort Stettiner Haff mit 14 hochwertig ausgestatteten Ferienhäusern. Hier wird die gesamte Anlage barrierefrei geplant. Die ersten Häuser sind ab Dezember 2020 buchbar. „
Kornelia Grundmann: „Ja, diese wurden von gabana entwickelt und designt. Gerade in der Hotellerie ist es wichtig, seine Gäste zu begeistern. Damit dies gelingt, müssen Funktion, Style und Wirtschaftlichkeit harmonisch im Einklang stehen. Wir legen besonderen Wert auf feine Details. Derzeit arbeiten wir an reizvollen Objekten im Wohnungsbau, in einem denkmalgeschützten Jugendstilhaus aus den 30iger Jahren, einem Neubau-Bürokomplex sowie einigen Tourismusprojekten.“